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Trans-formationen
In der Vergangenheit, von heute aus gesehen.
Der Bezug auf die Geschichte eines Landes oder einer Region beeinflusst das Selbstverständnis als Bürger*in und die Verankerung in der Gesellschaft – bewusst oder unbewusst. Die kritische, differenzierende Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist daher kein Luxusthema, sondern notwendig für die demokratische Entwicklung einer Gesellschaft. Sie ermöglicht es, das Andere und das Eigene zu verstehen, Paradoxien, Widersprüche und Ambivalenzen zu akzeptieren, mit Vielfalt und Komplexität auch in Zeiten von Unsicherheit umzugehen. Im eigenen Land, in Europa, in der Welt.
Das ist das Thema der Kooperation zwischen Organisationen aus Deutschland, Finnland, Griechenland, Polen, Serbien und Spanien. Gemeinsam entwickeln sie eine mehrsprachige Lernplattform zu Momenten der Transformation in der Geschichte ihrer Länder – und wie diese heute diskutiert werden.
Hauptthemen
Der 30-jährige Krieg 1618-48 als mitteleuropäisches Phänomen: die Entstehung einer europäischen „Friedensordnung“ und die traumatisierte Bevölkerung auf den deutschen Territorien,
200-jähriges Jubiläum der griechischen Unabhängigkeit (2021),
Der griechisch-türkische Krieg nach dem Ersten Weltkrieg (1919-22) und der Austausch der griechischen und türkischen Bevölkerung,
Propaganda, Repression und Widerstand während der Nazi-Besetzung in Polen,
Die Umsiedlung von mehr als 500.000 finnischen Bürger*innen aus dem damaligen Teil der Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg,
Die Spanische Transition: von der Franco-Diktatur zur Demokratie,
Terrorismus in Spanien in Zeiten der Transition,
Die Transformation Ostdeutschlands von einer sozialistischen Planwirtschaft zu einer Marktwirtschaft, begleitet von der Einführung der Demokratie in den 1990er Jahren,
Frauen während der Transformationsphase in Polen in den 1990er Jahren,
Die Jugoslawienkriege in den 1990er Jahren als Beispiel für eine gewaltsame Transformation,
Die Rolle der Frauen im gesellschaftlichen Wandel des ehemaligen Jugoslawien. Von der Opferposition zum aktiven Engagement,
Die Ankunft der ersten Geflüchteten aus Somalia in Finnland in den 1990er Jahren aus der Sicht der Frauen.
Recherchieren, Schreiben, Diskutieren, Testen
Geschichte erfahren
Die deutsch-deutsche Wiedervereinigung 1990+
Frauen während der Transformation in Polen 1990+
Die Meinungen über die DDR scheinen so vielfältig zu sein, wie es DDR-Bürger*innen gab. Auch die Wahrnehmung des Vereinigungsprozesses nach der weitgehend friedlichen Revolution von 1989 ist sehr unterschiedlich. Die Bankenunion, die Währungsunion und die Rolle der Treuhandanstalt sind immer noch umstritten. Der Beitrag handelt von:
Die 1990er Jahre waren eine Zeit der politischen und soziokulturellen Veränderungen. Die Wirtschaftsform wandelte sich, gefolgt von der Struktur und der Aufteilung der beruflichen und sozialen Rollen von Männern und Frauen. Ab 1990 waren viele Dinge möglich: ein eigenes Unternehmen zu gründen, ins Ausland zu gehen usw. Gleichzeitig verloren Millionen von Menschen ihren Arbeitsplatz. Inhalt des Beitrags:
- Programmatischen Vorstellungen von 1989 zur Transformation der DDR-Wirtschaft
- Wie die Banken- und Währungsunion heute gesehen wird
- Die Treuhandanstalt: Zustimmung und Kritik der Institution
- Veränderungen in der internationalen Arbeitsteilung nach 1990
- Die Reform des deutschen Arbeitsmarktes 2005 - eine Folge der Wiedervereinigung?
- Die Transformation und Demokratieentwicklung in Ostdeutschland
- Die systemischen und soziokulturellen Veränderungen in den 1990er Jahren
- Perspektiven von Frauen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Hintergründe und soziodemografischer Profile
- Die soziokulturelle Leistung von Frauen in den 1990er Jahren
Das Beispiel des ehemaligen Jugoslawiens
Die spanische Transition 1975+
Wenn sich die physische Landkarte ändert, verändert sich auch die gesamte Vorstellung von Identität. Dies ist ein gewaltsamer und schmerzhafter Prozess. Vor 1991 und seiner Teilung war Jugoslawien ein Land, das auf der Idee von „Einheit und Brüderlichkeit“ zwischen allen Nationalitäten aufgebaut war. Doch die Wunden aus dem Zweiten Weltkrieg wurden nie untersucht und geheilt. Der Beitrag enthält auch:
Diese Epoche ist als eine Reihe von Ereignissen bekannt, die darauf abzielte, das Land auf friedliche und geordnete Weise von der Diktatur General Francos zur vollständigen Demokratie zu führen, die in der konstitutionellen Monarchie, der heutigen Staatsform, verkörpert ist. Der Übergang wird manchmal als Modellprozess dargestellt. Allerdings haben Historiker*innen in den letzten Jahren eine solch positive Sichtweise in Frage gestellt. In diesem Beitrag werden mehrere Perspektiven diskutiert.
- Das Verschwinden Jugoslawiens, die Bildung mehrerer neuer Staaten und drei Kriege
- Widerstand in Serbien in Form von künstlerischen Aktionen
- Der Sturz der Diktatur und der Beginn einer fragilen Demokratie in Serbien im Jahr 2000
- Wie das heutige Serbien versucht, seinen Weg und seine Position in Europa zu finden
- Bedeutung und Kraft der Kunst bei der Überwindung von Verleugnung, der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, der Wiedererlangung von Erinnerungen und der Offenlegung schwieriger Wahrheiten
- Ein Übergang zur Demokratie ohne schweres soziales Trauma
- Gegenbewegungen: Terrorismus, rechte Bewegungen und franquistische Institutionen
- Globale Wirtschaftskrise, fehlende Bürger*innenrechte und Student*innenproteste
- Konstitutionelle Monarchie, Bürger*innenrechte und sozialer Wohlfahrtsstaat
- Die Erinnerungskultur an die Franco-Diktatur: Wie hat sie den Weg zur Demokratie beeinflusst?
Griechische Revolution 1821
Die Umsiedlung von 500.000 finnischen Bürger*innen aus dem von der Sowjetunion eroberten Gebiet nach dem Zweiten Weltkrieg.
Im Jahr 2021 bereitete sich der griechische Staat auf die Feierlichkeiten zum 200-jährigen Jubiläum der Revolution vor. Der Griechische Unabhängigkeitskrieg, auch bekannt als die Griechische Revolution von 1821 oder Griechische Revolution, war ein erfolgreicher Unabhängigkeitskrieg, der von griechischen Revolutionären zwischen 1821 und 1830 gegen das Osmanische Reich geführt wurde. Ziel des Artikels ist es nicht, die Bedeutung der Griechischen Revolution und ihre Rolle bei der Gründung des griechischen Staates sowie ihre Symbolik für die nächsten zwei Jahrhunderte in Frage zu stellen. Vielmehr geht es darum, verschiedene Ansätze zu beleuchten, die in der Regel im Schatten stehen und in der „offiziellen“ griechischen Sichtweise kaum diskutiert werden. Dies sind einige Aspekte:
The purpose of the article is not to question the importance of the Greek Revolution and its role to the formation of the Greek State as well as the symbolism that carried the next two centuries. Its focus lays on highlighting different approaches that usually are kept in the shadow and scarcely are being discussed by the ‚official‘ Greek approach. These are some aspects:
Die Umsiedlung der karelischen Evakuierten war dank der Erfahrungen aus den Bodenreformen der vorausgegangenen Jahrzehnte möglich. Obwohl die Umsiedlung bei den Einheimischen für Irritationen sorgte, halfen eine rasche Gesetzgebung, Arbeitskraft und die Beharrlichkeit der Karelier dem Land, voranzukommen. Die Aufgabe der nachfolgenden Generationen und einer neuen Geschichtsschreibung besteht darin, sich mit der verdrängten Scham und den Außenseitergefühlen der Umsiedler auseinanderzusetzen:
- Verschiedene Ansätze der Geschichtsschreibung (nationale, internationale, türkische)
- Der symbolische Charakter: die Unterschiede zwischen dem revolutionären Nationalismus (damals) im Vergleich zum konservativen Nationalismus (heute)
- Wer kämpfte in dieser Revolution? Die Rolle der ausländischen Mächte und des internationalen Kontextes sowie die Rolle der griechisch-orthodoxen Kirche im Besonderen
- Die Bedeutung von Symbolen der griechischen Revolution und wie sie in den anschließenden 200 Jahren verwendet wurden
- Demokratie in Zeiten der Revolution?
- Höhere und populäre Kunst - die Rolle der Künste bei der Mobilisierung des Publikums in Griechenland und außerhalb Griechenlands
- Evakuierungswellen finnischer Bürger*innen aus den Kriegsgebieten im Winterkrieg 1939 und im Fortsetzungskrieg 1945
- Auf der Grundlage früherer Landreformgesetze aus den Jahren 1918-1922 und 1938 wurden 1940 Gesetze zur raschen Umsiedlung und 1945 ein Gesetz zum Landzugang erlassen
- Überleben bei Nahrungsmittelknappheit im Wesentlichen dank der neuen kleinbäuerlichen Betriebe der karelischen Evakuierten und Kriegsveteran*innen
- Ein Bild des Vorwurfs gegenüber einem mobilen Lebensstil in der Gesellschaft um die Mitte des 20. Jahrhunderts, das sich in persönlichen Geschichten offenbart und mit der notwendigen Urbanisierung und Industrialisierung kollidiert
- Historiographie der Gefühle von Minderheiten mit neuen Erkenntnissen
Aktivitäten im Detail
In normalen Zeiten, d.h. bis März 2020, stand der Austausch vor Ort, bei den Partnerorganisationen, im Mittelpunkt der europäischen Kooperationen. „Der Unterricht wird zum Lokaltermin.“ (Erich Kästner) Das Wahrnehmen eines Ortes, das Sammeln von Sinneseindrücken, die Gespräche in der ganzen Gruppe und zwischen einzelnen Teilnehmenden, das gesellige Beisammensein am Abend, all dies ermöglichte intensives Lernen und besseres Verstehen. Freude und Zufriedenheit kamen auf, wenn Ergebnisse gemeinsam erarbeitet wurden (z.B. Bildungsmaterialien). Im Sommer 2021 waren Workshops und länderübergreifende Projekttreffen wieder möglich. Zuvor waren die Aktivitäten auf den virtuellen Austausch beschränkt. Eindrücke vom Projektverlauf erhalten Sie unter:
Meta-physisch
Ganz analog oder digital: Wie kann man mit den aktuellen Herausforderungen umgehen? Was sind die Vorteile eines Online-Austauschs, wo liegen die Grenzen? Ist virtuelles Lernen die Zukunft? Auf welche Weise? Welche Art der Begegnung und Zusammenarbeit wünschen wir uns?